„Deutschland – ein Herbstmärchen“ von Peter Burgas ist im September 1990 zur Wiedervereinigung am 3.10.90 in meinem Verlag Edition Heitere Poetik erschienen.

Ich habe aus den Inhalten dieses Buches aus Anlass des 20.Jahrestages eine kommentierte Internetfassung generiert.

Diese Satire eines in Sachen DDR gut informierten Bundesbürgers ruft so einiges in Erinnerung, was damals Sache war.
Sie ist also im Zeitgeist von damals entstanden. Heute wissen wir allerdings, dass alles ganz anders war, wenn man geneigt ist, streitbaren DDR-Nostalgikern Glauben zu schenken.

Peter Burgas erzählt DDR-Geschichte
à la Märchen vom lieben Rotkäppchen und dem bösen Wolf, allerdings „dialektisch“ aufbereitet. Auch die Zeichnungen stammen von ihm.

© 1990 by Edition Heitere Poetik, Itzehoe

* Bis zum Sommer 1989 glaubte kaum jemand an die Wiedervereinigung, weder in der BRD noch in der DDR. Auch wir im Verlag nicht und unsere Verwandten, nicht anders Geschäftspartner und Bekannte.

45 Jahre Marxismus-Leninismus in der SBZ/DDR hatten Wirkung gezeigt, und viele Staaten hatten die DDR bereits anerkannt.

Erst Gorbatschows Glasnost und Perestroika machten Hoffnung auf ein besseres Verhältnis der beiden deutschen Staaten zueinander.

Auch der SPD-Politiker Hans-Jochen Vogel dachte Ende der 80-Jahre über die Teilung Deutschlands samt Anerkennung der DDR nach, allerdings etwas zu laut und zum falschen Zeitpunkt.

Die meisten Politiker unserer Nachbarländer konnten sich für ein wiedervereinigtes Deutschland nicht erwärmen. Schon 1977 spottete der christdemokratische italienische Ministerpräsident Giulio Andreotti:
„Ich liebe Deutschland so sehr, dass ich froh bin, dass es zwei davon gibt.“

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Zeitzeugensatire 1990 von Bild 31 bis Bild 40

 

 

 

 

 

 

31  Wir denken nur an Volkes Wohl,
und drüben fabriziert Kohl Kohl!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

32   Wenn solche auch die Zeit verpennen –
sie müssen uns bald anerkennen!

 

 

 

 

 

 

 

 

33   Denn auch dem Vogel leuchtet ein:
Ein Land möcht gern geteilet sein!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

34   Man sieht auch am Plakate hier:
Das Volk wünscht seinen Weg mit mir!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

35  Nicht nur bei mir sind alle froh –
in Bruderländern ebenso!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

36  Da! Plötzlich! Das hat mich verletzt!
Von drüben hat man aufgehetzt!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

37   Doch bevor das Märchen endet,
hat ein Wolf sich längst gewendet!

 

 

 

 

 

 

 

38  Denn wenn es sich um Wölfe handelt –
die haben alle sich gewandelt!
Sie werden niemals wieder rauben –
man muss nur feste daran glauben!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

39   Wir müssen es noch mal versuchen –
nur dann gibt ’s wieder Wein und Kuchen!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

40   Und haben wir erst wieder Macht:
    …

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Den Senioren geht es dank Kohl und Blüm
immer noch recht gut.
Aber das wird sich ändern.

Proletarier will ja leider niemand mehr sein.
Doch allüberall gibt 's ein Prekariat.

Zur Zeit sind die „Hartzer“ eine erfolgversprechende Zielgruppe –
und vielleicht unsere „Brüder und Schwestern“
in der ehemaligen DDR.